Schulische Ausbildung zur staatl. geprüften
Designerin mit Schwerpunkt Fotografie.
Keine Lust auf den „normalo“ Schulalltag? Dann mach doch was Kreatives! Amelie Rickers (19 Jahre alt) aus Kiel hat kurz vor den Sommerferien ihre schulische Ausbildung zur staatlich geprüften Designerin mit Schwerpunkt Fotografie absolviert. Gleichzeitig hat sie nun auch ihre Fachhochschulreife in der Tasche. Sie erzählt uns, wie sie zu der kreativen Alternative kam.
Moin Amelie, was hat dich zur Kamera gebracht und dir Lust darauf gemacht, eine Ausbildung zur Designerin mit Schwerpunkt Fotografie zu machen?
Ich war auf jeden Fall schon immer kreativ. Ich bekam ziemlich früh eine eigene Kamera zum Geburtstag und die musste immer mit. Ich habe schon früh gemerkt, dass ich es liebe, die schönen Momente meines Lebens festzuhalten. Als ich die Mittlere Reife abschloss, wusste ich noch gar nicht, wie es weitergehen soll. Eine Freundin erzählte mir von einem Informationsabend in der Landesberufsschule Photo + Medien Kiel. Dort gäbe es die tolle Möglichkeit, eine Ausbildung zum staatlich geprüften Designer, zur staatlich geprüften Designerin mit dem Schwerpunkt Fotografie zu machen. Verbunden mit der Möglichkeit, die Allgemeine Fachhochschulreife zu erwerben. Da bin ich dann mit hingegangen.
Wie waren deine ersten Eindrücke und dein Gefühl von der Schule?
Ich habe mich direkt wohl gefühlt. Die Atmosphäre war so familiär und entspannt. Die Lehrkräfte sind total relaxt und nett gewesen. Für mich waren große Schulen einfach nie etwas. Ich habe mich für diese Ausbildung entschieden, weil mein Bauchgefühl es mir gesagt hat.
Ausbildung zur Designerin mit Schwerpunkt Fotografie hört sich sehr interessant an. Hat man aber auch „klassische“ Fächer?
Ja klar! Also, der Unterricht gliedert sich in einen berufsübergreifenden und einen berufsbezogenen Teil. Zum berufsübergreifenden Teil gehören die „klassischen“ Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Wirtschaft/Politik, Sport und Philosophie. Im Lernfeldunterricht des berufsbezogenen Bereichs (9 Lernfelder) geht es um Gestaltungslehre, Medientechnik, Grafik und Design und Auftragsgebiete der Fotografie. Einschließlich wirtschaftlicher Grundlagen, Kommunikation sowie Kunst- und Mediengeschichte. Außerdem ist ein Pflichtpraktikum als ein Kriterium für den Abschluss vorgesehen, um betriebliche Abläufe kennenzulernen. Das habe ich in einem Fotostudio gemacht.
Was hat dir am allerbesten in deiner Schul-/Ausbildungszeit gefallen?
In meiner Ausbildungszeit haben mir am besten die unterschiedlichen Projekte gefallen.
Kannst du mir sagen, welches das interessanteste Projekt war?
(Amelie lacht) Oh, da muss ich jetzt echt kurz überlegen. Ich mochte wirklich alle. Eines, was mir unter anderem sehr gefiel, war ein Wettbewerb des Schuhladens ‚Sneax’ in der Holtenauer Straße in Kiel. Bei der Produktfotografie geht es nicht allein um das Foto des Produkts. Wir Fotografen müssen uns Gedanken machen, wer überhaupt angesprochen werden soll. Danach richtet sich die komplette Ausarbeitung. Ebenso die Bearbeitung, Farbgestaltung, der Hintergrund, damit das Gesamtbild am Ende stimmig für den Endverbraucher ist. Und dieser dazu motiviert wird, genau dieses Produkt kaufen zu wollen.
Du hast dein Pflichtpraktikum in einem Fotostudio gemacht, bist fertig mit deiner Ausbildung und hast die Fachhochschulreife. Geht’s für dich nun in einem Studio weiter?
Nein, ich möchte auf keinen Fall in einem Studio arbeiten oder, wie viele meiner Mitabsolventen, mich selbständig machen als Content Manager oder so ähnlich. Nach den Sommerferien werde ich meine Allgemeine Hochschulreife an der Berufsoberschule, Fachrichtung Gestaltung am Schützenpark beginnen. Um danach Kunstgeschichte und Museumspädagogik zu studieren.
Wow! Woher weißt du so genau, was du willst, und bist so fokussiert?
Ich war früher so oft mit meinen Eltern in Museen und war immer gelangweilt. Mein Ziel ist es, einmal als Kuratorin – insbesondere Kindern – Kunst und die Geschichte dahinter mit Spaß zu vermitteln. Denn Kunst ist nicht langweilig und trocken, sondern wirklich was ganz Tolles.
