
Das Bewerbungsgespräch
Die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ist mit vielen Fragen verbunden: Was erwartet mich? Wie bereite ich mich vor? Wie trete ich auf? Es ist normal, dass du erstmal aufgeregt bist und dir diese Fragen stellst. Denn ein Bewerbungsgespräch ist eine völlig neue Situation. Damit dein Bewerbungsgespräch ein Erfolg wird, haben wir dir Tipps, Tricks und Vorgaben zusammengestellt. Was erwartet mich? Ein Bewerbungsgespräch findet meist in Interviewform statt. Du sitzt gemeinsam mit einer Person aus der Personalabteilung deines Unternehmens in einem Raum und ihr führt ein Gespräch miteinander. Meist orientiert sich der Ablauf dieses Gesprächs an einem festgelegten Leitfaden, der aber bei jedem Unternehmen individuell gestaltet ist. Auf jeden Fall kannst du mit Fragen zu diesen Themen rechnen: Warum möchtest du in diesem Unternehmen arbeiten? Wieso bist du für diesen Ausbildungsberuf qualifiziert? Was sind deine Stärken und Schwächen? Was ist deine persönliche Motivation für diesen Beruf? Nimm dir Zeit für die Beantwortung der Fragen. Es ist in Ordnung, wenn du ein paar Sekunden nachdenkst, um dann eine passende und präzise Antwort geben zu können. Außerdem hast du selbst die Möglichkeit, Fragen zu der Ausbildung und dem Unternehmen zu stellen. In der Regel dauert ein Bewerbungsgespräch zwischen 30 und 90 Minuten. Es gilt: Je länger das Gespräch dauert desto besser. Denn ein langes Gespräch bedeutet, dass ihr viele Gesprächsthemen hattet, du die gestellten Fragen gut beantworten konntest und im Gegenzug gute Fragen gestellt hast. Wie bereite ich mich vor? Eine gute Vorbereitung ist wichtig. Du solltest dich mit dem Unternehmen im Vorfeld auseinandersetzen und im speziellen mit dem Ausbildungsberuf, auf den du dich bewirbst. Dabei musst du kein Fachwissen haben, aber eine grobe Vorstellung über die Fähigkeiten, die für den Beruf relevant sind, ist unerlässlich. Anhand dieser Informationen solltest du dir die Frage stellen, welche deiner Fähigkeiten und Fertigkeiten zu diesem Beruf passen. Wie bereits erwähnt, solltest du ebenfalls Fragen vorbereiten, die du an das Unternehmen hast. Beispielsweise: Welche Erwartungen hat das Unternehmen an mich? Wie geht es nach dem Bewerbungsgespräch für mich weiter? Habe ich während der Ausbildung einen festen Ansprechpartner? Außerdem solltest du alle wichtigen Unterlagen mitbringen, die für deine Bewerbung relevant sein könnten, wie deine Zeugnisse im Original und Bescheinigungen über Zusatzleistungen oder Praktika. Außerdem empfiehlt es sich, die Einladung für das Bewerbungsgespräch genau zu lesen und gegebenenfalls weitere geforderte Unterlagen mitzubringen. Wie trete ich auf? Du solltest versuchen, ruhig zu bleiben und souverän aufzutreten. Doch Nervosität ist in dieser Situation normal. Die Personen, die Bewerbungsgespräche führen, sind es gewohnt, dass ihnen aufgeregte Personen gegenübersitzen. Du kannst also offen ansprechen, dass du nervös bist. Ansonsten ist es wichtig, dass du höflich bist. Du solltest darauf achten, dass du alle anwesenden Personen freundlich begrüßt und verabschiedest. Besonders wichtig ist, dass du pünktlich bist, weswegen du einen Zeitpuffer einplanen solltest. Außerdem solltest du ein gepflegtes und zum Anlass passendes Erscheinungsbild haben und darauf achten, dass deine Hände, Schuhe und deine Kleidung sauber sind.
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Interviewfragen zum Thema
Bewerbungsgespräch
(Daniela Nehmert, Dräger)
Liebe Frau Nehmert, Sie arbeiten seit 24 Jahren in der Personalabteilung von Dräger und sind deswegen ein Profi auf dem Gebiet der Bewerbungen. Was sind Merkmale eines guten Bewerbungsgesprächs?
Das Unternehmen und der Bewerber sollten gut auf das Gespräch vorbereitet sein. Der Bewerber sollte zeigen, dass er die angestrebte Ausbildung gerne machen würde und die Motivation beschreiben können, die hinter seiner Wahl steht.
Gibt es in Ihrem Unternehmen einen bestimmten Ablauf bei einem Bewerbungsgespräch?
Ja. Meist beginnt ein Bewerbungsgespräch mit einer Begrüßung und einem Überblick, wie das Gespräch ablaufen wird. Anschließend stellt der Bewerber sich vor. Danach werden Fragen zu dem Unternehmen und dem Beruf besprochen. Hier kann beispielsweise gefragt werden, warum der Bewerber in genau diesem Unternehmen arbeiten will und warum er sich für genau diese Ausbildung entschieden hat. Es werden auch Fragen zu Schlüsselqualifikationen gestellt, die für den Ausbildungsberuf wichtig sind, wie beispielsweise technisches Verständnis, Teamfähigkeit oder handwerkliches Geschick. Falls vor dem Bewerbungsgespräch ein Einstellungstest absolviert wurde, dann ist er ebenfalls ein Gegenstand des Gesprächs. Abschließend wird geklärt, wann der Bewerber mit einer Rückmeldung rechnen kann.
Auf welche Fragen muss ich mich bei einem Bewerbungsgespräch vorbereiten?
Du solltest beantworten können, welche Aufgaben der Ausbildungsberuf umfasst und darauf aufbauend beschreiben können, warum du für diesen Beruf geeignet wärst. Wichtig ist auch, dass du deine Stärken und Schwächen beschreiben kannst. Hier bietet es sich an, Freunde und Familie zu befragen. Du solltest auch beschreiben können, welche Produkte oder Dienstleistungen das Unternehmen anbietet und warum du für dieses Unternehmen tätig werden möchtest.
Kann ich selbst Fragen stellen? Wenn ja, was für Fragen sollte ich an Sie stellen?
Ja, du solltest unbedingt Fragen stellen! Es zeugt von einer tollen Vorbereitung, wenn du Fragen mitbringst. Aber du solltest nur Fragen mitbringen, die nicht mit zwei Mausklicks recherchiert werden können. Und Vorsicht beim Thema Geld! Diese Frage solltest du nie als Erstes stellen und die Antwort am besten im Vorfeld recherchieren.
Haben Sie Tipps, wie ich mich während eines Bewerbungsgespräch verhalten sollte?
Du solltest freundlich, höflich und interessiert auftreten und eine positive Grundeinstellung signalisieren. Außerdem solltest du Augenkontakt halten und die Fragen ehrlich beantworten. Achte bei der Beantwortung der Fragen außerdem darauf, dass du ganze Sätze bildest. Trotzdem sollten deine Antworten präzise und knackig sein.
Welches Verhalten sollte ich während des Gesprächs vermeiden?
Du solltest unbedingt unhöfliches Verhalten vermeiden. Außerdem solltest du kein Desinteresse ausstrahlen und auf deine Körperspannung achten.
Wie geht es nach dem Bewerbungsgespräch weiter?
Wenn dein Gesprächspartner keine Angaben macht, dann solltest du selbst fragen, wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst. Wenn du nach einer Woche noch nichts gehört hast, dann kannst du nochmal nachhaken. Aber bevor du dich meldest, überprüfe bitte sorgfältig deinen E-Mail-Account, auch den Spam-Ordner. Wenn du eine Absage bekommst, kannst du bei dem Unternehmen nachfragen, woran es gelegen hat und so für deine weiteren Bewerbungsgespräche lernen.
Rechte und Pflichten der Auszubildenden
In deinem Ausbildungsvertrag werden deine Rechte und Pflichten als auszubildende Person dargelegt. Lies dir deinen Vertrag genau durch, bevor du ihn unterschreibst, damit du vollumfänglich informiert bist. Neben deinem Ausbildungsvertrag sind deine Pflichten auch gesetzlich im Berufsbildungsgesetz (BBiG) in §13 festgelegt. In §14, 15 und 16 des BBiG werden deine Rechte aufgelistet.
Deine Pflichten: Es werden sieben Kernpflichten für auszubildende Personen im BBiG formuliert. Dazu gehört die sorgfältige Ausführung deiner Arbeit. Das bedeutet, dass du die dir übertragenen Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen erledigst. Außerdem besteht für dich eine Teilnahmepflicht am Berufsschulunterricht, damit du dein praktisch erlangtes Wissen theoretisch rahmen kannst. Anweisungen von weisungsbefugten Personen musst du Folge leisten, aber nur im Rahmen deiner Tätigkeit als auszubildende Person. Werden dir Aufgaben übertragen, die nichts mit deiner Ausbildung zu tun haben, dann musst du diese nicht ausführen. Du musst ebenfalls die Ordnung an deinem Arbeitsplatz einhalten, dazu gehört beispielsweise eine Kleiderordnung oder Sicherheitsbestimmungen. Die dir zugeteilten Arbeitsmaterialien, wie Maschinen oder Computer, musst du pfleglich behandelt und darfst sie nur im Rahmen deiner Tätigkeit verwenden. Außerdem unterliegst du einer Schweigepflicht, wenn diese von deinem Arbeitgeber angeordnet worden ist. Und du bist dazu verpflichtet, einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Dieser ist besonders wichtig, da er oftmals als Zulassungsbedingung für Prüfungen gilt.
Deine Rechte als auszubildende Person sind gleichzeitig die Pflichten deines Arbeitgebers dir gegenüber. Du hast ein Recht auf eine angemessene Ausbildung, was bedeutet, dass dein Ausbildungsbetrieb dir garantieren muss, dich in der festgelegten Ausbildungszeit adäquat in deinem Beruf zu schulen. Die vom Betrieb zu vermittelnden Kenntnisse und Fähigkeiten sind in deiner Ausbildungsordnung festgelegt. Außerdem hast du ein Recht darauf, von geeigneten AusbilderInnen ausgebildet zu werden. Diese Person muss qualifiziert und nach der Ausbilder-Eignungsverordnung geprüft worden sein. Dir müssen kostenlose Ausbildungsmittel vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden, die du für die erfolgreiche Ausführung deiner Ausbildung benötigst. Und dir muss ermöglicht werden, dass du von der Arbeit freigestellt wirst, um deinem Recht auf den Berufsschulunterricht nachgehen zu können. Hier hast du ein Recht auf Freistellung. Dein Arbeitgeber trägt dir gegenüber eine Fürsorgepflicht und hat dafür zu sorgen, dass du während deiner Arbeitszeit nicht gefährdet wirst. Außerdem muss dein Arbeitgeber dich dazu anhalten, dein Berichtsheft zu führen, was du auch während der Arbeitszeit erledigen darfst. Zusätzlich muss dafür Sorge getragen werden, dass dir nur deiner Ausbildung entsprechende angemessene Aufgaben übertragen werden. Ist dies nicht der Fall und dir werden mannigfaltige ausbildungsferne Aufgaben übertragen, kannst du deren Ausführung verweigern. Am Ende deiner Ausbildung hast du ein Recht auf ein Zeugnis, was deine Qualifizierung in dem spezifischen Beruf festhält.